HeroineOpulence Issue

“Be The Bad B**** You Were Born To Be – And Don’t Compare” – unsere #heroine Tashan

Cécile Moser

Mit ihrem BombayMami Sound und ihren Glitter-Outfits zeigt die Schweizer Künstlerin Tashan, was Opulenz auf der Bühne bedeutet. Wir sprachen mit ihr über ihre indischen Wurzeln, warum wir Dinge nicht overthinken sollten und was sie ihrem jüngeren Ich raten würde.

Was kommt dir spontan zum Thema “Opulence – all in!” in den Sinn?
Keine halben Sachen!

Deine Kunst und Shows strotzen nur so vor Energie, deine Inszenierungen und Outfits sind nicht selten aufwändig. Wie baust du dir deine Kunstfigur Tashan zusammen?
Ich bin fasziniert von verschiedenen Kulturen und liebe alles, was glitzert und glänzt! Meine Eltern haben sicher auch einen grossen Einfluss auf meine Kunst und mein Auftreten.

Wie gehören für dich Musik, Mode und Inszenierung zusammen?
Durch diese drei Formen von Kunst drücke ich mich aus. Sie gehören für mich zusammen, da das Visuelle und die Musik von einander leben und sich gegenseitig beeinflussen.

Studiert hast du in London – eine Stadt, zu der das Thema dieser Ausgabe auch gut passen würde. Wie hast du deine Zeit dort erlebt und inwieweit hat dich diese Stadt inspiriert?
London hat mich näher zur Indian Community gebracht und mich musikalisch sehr beeinflusst. London ist eine enorm facettenreiche Stadt; ein Ort, an dem ganz unterschiedliche Kulturen zusammenkommen. Das hat mich geprägt.

Wann hast du dich entschieden, voll und ganz auf die Musik zu setzen – sozusagen “all in!” zu gehen?
Das war 2012/2013.

Dieser Schritt hat bestimmt auch Mut gekostet. Was hilft dir in solchen Situationen?

“Nicht zu viel denken, einfach machen!”. So gehe ich meistens durchs Leben.

Ich weiss nicht, ob das immer der richtige Weg ist, aber bis jetzt hat es sich immer gut angefühlt. Ich muss zudem sagen, dass ich immer ein gutes Support System hatte und die Möglichkeit mich künstlerisch zu entfalten. Das hilft natürlich zusätzlich.

Mit Songs wie Foodie (weitere Gedanken von Tashan zum Song gibt’s hier) setzt du dich auch für Body Positivity ein – ein Thema, das uns natürlich auch sehr am Herzen liegt. Was wünscht du dir in dieser Hinsicht für unsere Gesellschaft, nachkommende Generationen? Und was würdest du deinem jüngeren Ich dies bezüglich raten?
Be the bad b**** you were born to be – and don’t compare!

2019 ist dein erstes Album BombayMami erschienen. Was für ein Gefühl war das, dieses Album zu veröffentlichen?
BombayMami war eigentlich kein Album. In meinen Augen habe ich noch kein Album veröffentlicht, dieser Schritt kommt noch. Aber es war ein sehr gutes und schönes Gefühl, dieses ganze Projekt zu veröffentlichen, an dem wir lange und intensiv gearbeitet haben.

Und wann dürfen wir uns auf dieses Album freuen?
Zuerst kommen nun noch einige Singles – erst dann das Album. Aber seid gespannt, die Musikrichtung wird etwas anders sein.

BombayMami – der Titel dieses Projektes spielt mit deiner indischen Herkunft. Du hast selbst auch eine Zeit in Indien gelebt. Wie unterscheidet sich das Leben dort von hier?
Indien ist wild, laut und hektisch – pures Chaos. Indien ist aber auch viel spontaner. Du bekommst an einem Montagabend Besuch um 11.00 Uhr und wenn dann noch Hunger da ist, dann wird gekocht. Tradition spielt in Indien natürlich auch eine grosse Rolle, was nicht selten einengend sein kann. Meine indische Familie ist jedoch sehr weltoffen und akzeptiert meinen Lebensstil – was gut tut und überhaupt nicht selbstverständlich ist.
Die Schweiz hingegen ist mein Zuhause. Ich liebe die Schweiz, weil hier meine Familie und meine engsten Freund*innen leben; ich geniesse die schöne Natur und die Ruhe.

Doch Indiens fast life vermisse ich hier schon auch – davon könnten wir uns in der Schweiz eine Scheibe abschneiden.

Inwieweit inspirieren dich Indien, deine Herkunft und die verschiedenen Kulturen, die du kennst, in deiner Arbeit?
Ich lasse unterschiedliche kulturelle Aspekte in meine Arbeit und Projekte einfliessen – insbesondere die indische Mode, der Schmuck und das Essen. Wie gesagt: Ich liebe Glitzer und Glamour.

Bietet dir die Schweiz denn genug für deine künstlerische Entfaltung oder zieht’s dich bald schon wieder ins Ausland?
Ich werde sicher bald wieder ins Ausland gehen und auch dort wohnen, aber momentan geniesse ich die Schweiz sehr.

Apropos Schweiz: Wie nimmst du den Austausch unter weiblichen Künstlerinnen in der Schweizer Musik-Szene wahr? Was würdest du dir für die hiesige Szene noch wünschen?
Ich denke, es gibt sehr viel Talent hier in der Schweiz und langsam aber sicher entwickelt sich hier auch eine Szene, die ich interessant finde. Der Hustle ist aber nicht derselbe wie in Deutschland oder in England. Die meisten Musiker*innen hier haben einen Plan B, ihre Zukunft ist gesicherter, auch unabhängig bzw. fern ab von der Musik. Das ist in meinen Augen auch der Grund, weshalb es hier in der Schweiz nur wenige wirklich schaffen.

Und zu guter Letzt: Dein bislang opulentester Moment im Leben?
Wenn das Publikum meine Lieder mitsingt!

Photocredits: Lauren Isabel 
Dieses wunderbare Shooting war eine Kollaboration von vielen fantastischen #heroines (ganz im Sinne von: When Big Vulva Energy Meets Big Vulva Energy Magic Happens) > Art Direction: @maxiemars Make-Up & Hair: @claireboutellier (@ceceelaflare @makeitup_agency) Outfit Handmade & Designed by: @jasa__dervishaj Helping Hand: @spongebobsjelly On Set Assistant: @venuscyborg