Y E S, auch moms-to-be können sich sexy kleiden und brauchen sich nicht hinter einem verhüllenden Outfit verstecken. Aus die Zeiten, in denen sich Schwangere (und auch alle anderen) nach gewissen Regeln kleiden mussten, nur weil die Modewelt dies so vorschrieb. Wir tragen, was uns glücklich macht – egal in welchen Umständen wir uns befinden!
Als meine Mutter in den 80er Jahren mit mir schwanger war, trug sie mehrheitlich Latzhosen. Und dies nicht etwa, weil Latzhosen besonders cool waren und sie damit ein modisches Statement machen wollte. Latzhosen waren damals die Standartkleidung der Schwangeren: bequem und praktisch. Der Babybauch wurde unter weiten Kleidern verborgen, denn wie ein zu tiefes Dekolleté war auch ein wachsender Bauch zu intim um in der Gesellschaft “präsentiert” zu werden. Werdende Mütter hüllten sich fast 40 Wochen lang in “Umstandsmode”, um sie dann nie wieder zu tragen resp. im Keller für den nächsten Einsatz zu lagern. Was für eine Verschwendung! Zum Glück sind diese Zeiten nun endlich Geschichte.
Als ich in den 2010er Jahren mit meiner Tochter schwanger war, trug ich figurbetonte Stretchkleider statt unförmiger Latzhosen, Bikini statt Badeanzug und High-Heels statt Gesundheitslatschen. Ich fühlte mich unglaublich wohl, und vor allem, unglaublich sexy. Doch im Vergleich zu was wir im Moment von werdenden Müttern style-mässig sehen, war das gar nichts: 2022 liefern uns die coolen Schwangeren dieser Welt ernsthafte – und sexy! – Schwangerschafts-Outfit-Inspo. Der Schwangerschafts-Dresscode von Rihanna, Adriana Lima und Shay Mitchell lautet bauchfrei. Dabei wird der wachsende Babybauch neben Tasche und Sonnenbrille zu einem weiteren modischen Accessoire und perfekt in Szene gesetzt, geschmückt mit aufgeknöpften Oversize-Hemden, Crop-Top und Blazer oder mit üppigen Belly-Chains – more is more und less is a bore, lautet klar die Devise.
Als Wegbereiterin dieses neuen Styles gilt – wie könnte es auch anders sein Rihanna, die ihre Schwangerschaft im Februar dieses Jahres mit einem Bauchfrei-Schwangerschaftsshoot bestätigte. Der Look? Ein langer rosa Vintage Chanel-Puffer und eine mit Edelsteinen besetzte Kreuzkette von Christian Lacroix, die den Bauch verzierte. Sobald ihre Schwangerschaft kein Geheimnis mehr war, ging die Styleinspo Schlag auf Schlag weiter. Beinahe täglich zeigte sie sich in neuen, unglaublichen Outfits: mal in schwarzen Tüll gehüllt, mal mit Glitzer oder Schnürungen. Damit hat sie bewiesen, dass in der Schwangerschaft nicht auf Designerlabels oder modische Formen verzichtet werden muss und dass eine Frau in ihrer Schwangerschaft genauso sexy sein kann wie zuvor.
Dass dieser Umstands-Look auch auf dem roten Teppich funktioniert, hat kürzlich Adriana Lima in Cannes gleich dreimal gezeigt. Durch raffinierte Drapierungen setzten die bodenlangen, Cut-out-Dresses von Balmain, Nicolas Jebran und Roberto Cavalli den Fokus voll auf den Babybauch.
Die “barbauchige” Inszenierung der Schwangerschaft kennen wir aber bereits länger. Seit Demi Moore vor 30 Jahren als erste ganz nackt ihren Babybauch auf dem Cover der Vanity Fair zeigte, ist es bei den Celebrities quasi zu einer Tradition geworden. Es folgten Cindy, Claudia, Heidi, Britney, Monica, Maria und Serena. Dass ein in der Öffentlichkeit entblösster Babybauch ein Zeichen von Empowerment sein kann, das war vor wenigen Jahren noch undenkbar. Komisch eigentlich, denn was der weibliche Körper in diesen Monaten leistet, kommt einer Vorbereitung für einen Triathlon gleich. Und das ist wirklich nichts, was sich schamhaft verstecken braucht! Darum finden wir: Zeigt her eure Bellies! Und das gilt ebenso für all’ die Dehungsstreifen, für das ganze Wasser in den Beinen, für jeden Pickel und Pigmentfleck. Auch das soll gefeiert werden.
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