Für THE COLLECTIVE ISSUE haben wir uns für unsere geliebte #heroine-Rubrik etwas ganz Besonderes überlegt: Weil wir an die Kraft des Kollektiven glauben und diese voll und ganz zelebrieren, wollten wir #heroines aus unserem fabelhaften fempop-Universum zu Wort kommen lassen und fragten sie deshalb: “Warum ist die Kraft des Kollektivs heute so wichtig und wie nutzt du / nutzt ihr diese im Alltag?” Entstanden ist eine Sammlung von inspirierenden und anregenden Statements, die wir euch hiermit präsentieren.
… als Kollektiv sind wir stärker, können unsere Fähigkeiten kombinieren und voneinander lernen!
f96, a feminist interdisciplinary collective based in Zurich “Für uns ist die Arbeit im Kollektiv eine Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen Ideen entstehen zu lassen und jene gemeinsam umzusetzen. Als Kollektiv sind wir stärker, wir können unsere Fähigkeiten kombinieren und voneinander lernen. Die Kulturszene ist patriarchal dominiert; durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit glauben wir, diese festgefahrenen Strukturen hinterfragen und überwinden zu können. So möchten wir eine Basis für eine inklusivere und offenere Szene schaffen.”
… als hätte ich Sailor Moon Guardians im Rücken!
Noemi Grütter, Aktivistin “Die Kraft des Kollektivs, von FINTAs oder solidarischen cis-Männern, ist in sich ein rebellischer Akt gegen das Patriarchat. Mit der vereinten Kraft der gegenseitigen Unterstützung, des gemeinsamen Aufschreiens, des entgegengebrachten Verständnisses und des geteilten Leids werden Kraft, Schutz, Energie und das Feuer in mir generiert, um mich gegen Stereotype, alltäglichen Sexismus und andere Formen von Diskriminierungen aufzulehnen, zu kontern und gemeinsam eine Welt mit feministischen Werten zu schaffen. Dieses Kollektiv ist wichtiger denn je, weil wir in einer Zeit leben, in der die feministische Bewegung und Menschenrechtsaktivist*innen angegriffen werden und zu wenig geschützt sind. Deshalb müssen wir uns gegenseitig stützen. Es gibt keine stärkere Ressourcenquelle für mich als die Sisterhood von meinen engsten Freund*innen und der feministischen Community in der Schweiz und international. Durch dieses Kollektiv fühle ich mich im Alltag so, als hätte ich Sailor Moon Guardians im Rücken, und es gibt mir das Vertrauen, dass wir gemeinsam alles erreichen können.”
… gemeinsam reissen wir eingende Normen nieder und befreien uns und unsere Sexualität!
Jessica Sigerist, Sex Shop Besitzerin und Sex Educator “Das Sexuelle ist politisch! Viele fühlen sich mit ihren sexuellen Problemen alleine – doch beschäftigen sie oft die gleichen Fragen. Nur wenn wir uns zusammentun, erkennen wir, dass hinter unseren Sorgen nicht individuelles Versagen sondern gesellschaftliche Strukturen stecken. Mit untamed.love versuchen wir eine Community zu bilden, wo wir uns austauschen, ermutigen und gegenseitig empowern können. Gemeinsam reissen wir einengende Normen nieder und befreien uns und unsere Sexualität.”
… nur gemeinsam erhalten wir eine Vielzahl an Perspektiven auf Themen und Ansätze, die es zu verhandeln gibt!
Yael Anders, Design & Projects “Kollektiv wohnen: Im Schwedischen nennt man das Leben in einer Wohngemeinschaft ‘Kollektiv’. Also übersetzt würde ich sagen ‘Ich wohne in einen Kollektiv’ statt wie bei uns in einer WG. Anzumerken ist auch, dass das gemeinschaftliche Wohnen eher weniger verbreitet ist im Vergleich zu zum Beispiel Zürich. Den Begriff ‘Kollektiv’ habe ich daher im Zusammenhang mit Wohnraum und Zusammenleben kennengelernt. Heute wohne ich mit zwölf Menschen in einem Haus in der Zürcher Altstadt. Das Gemeinsam-durch-den-Alltag-Gehen, Für-einander-da-Sein, Zusammen-Kochen und gemeinsam ein Haus zu bewohnen, ist für mich zum Inbegriff eines Kollektivs geworden, das wir jeden Tag leben und schätzen. Nur gemeinsam erhalten wir eine Vielzahl an Perspektiven auf Themen und Ansätze, die es zu verhandeln gibt und ich bin sicher, das bringt uns alle weiter.”
… die innere Queen entdecken und merken, dass wir dabei nicht allein sind!
Irène Schäppi, Co-Founder The Goddess Collective und Autorin von 50 Jahre Frauenstimmrecht in der Schweiz “Kollektive können Themen wie Spiritualität, Gender Equality oder Klimawandel sichtbar machen und damit (bestenfalls) einen gesellschaftlichen Wandel herbeiführen. Und das finden wir magisch. Zu einem gesellschaftlichen Wandel – wir denken hier an Inklusivität in jeder Hinsicht – möchten wir auch mit The Goddess Collective beitragen. Dabei geht es uns nicht nur darum, Menschen zu inspirieren, ihre innere Queen zu entdecken; vielmehr wollen wir ihnen zeigen, dass sie auf diesem Weg nicht allein sind. Und hoffen, sie mit The Goddess Collective dabei zu unterstützen, ihr unapologetic self zu sein. Sei dies mittels Tarot-Readings, Kristallen, unserem selbstdesignten Schmuck oder einer Umarmung. Weil, nur gemeinsam sind wir stark.”
… in einer Zeit der Gleichzeitigkeit müssen wir gemeinsam – als Kollektiv – erfahren, experimentieren und diskutieren, um Neues zu lernen!
Raphaela Pichler und Marisa Burn-Pichler, Founder House of Change by BurnPichler “Die Probleme unserer Welt sind weitaus komplexer, als dass man sie nur mit der einen Wahrheit lösen könnte. Wir wollen inklusive Räume schaffen und die Heterogenität unserer Gesellschaft anerkennen. Wir respektieren sie als eine Vielfalt, die unsere Lösungen und Visionen ganzheitlicher macht. In einer Zeit der Gleichzeitigkeit müssen wir gemeinsam – als Kollektiv – erfahren, experimentieren und diskutieren, um Neues zu lernen.”
Pascale Wiedemann, Künstlerin Wiedemann/Mettler “1+1=lovelovelove”