EditorialLockdown Issue

The Lockdown Issue: Liebe Leser*innen

Liebe Leser*innen

Seit Mitte März herrscht in der Schweiz Ausnahme-Zustand. Covid-19 hat alles auf den Kopf gestellt und hat uns in eine 8-wöchige Lockdown-Phase katapultiert. Langsam geht’s zurück zur Normalität, doch Corona wird vermutlich so einiges auf lange Sicht noch drastischer verändern. Langfristige Prognosen können derzeit keine gemacht werden. Gibt es eine zweite Welle? Werden wir für immer Social Distancing praktizieren müssen? Wird sich die Wirtschaft erholen? Fragen über Fragen stehen im Raum.

Fragen, denen sich auch die fempop Redaktion mit dieser LOCKDOWN ISSUE gewidmet hat. Wir sprechen hier von einer Gruppe von Millenials mit all ihren Auswüchsen. Wir alle lieben das Leben, angefangen bei Parties und Nachtleben über Bars und Restaurant-Besuche, kulturelle Unterhaltung wie Museen, Kinos oder Theater, Reisen bis hin zum Shopping-Bummel oder Dating. Und genau das war während der letzten Wochen kaum bis gar nicht möglich. Was hat das mit uns gemacht? Was beschäftigt uns, was macht uns Sorgen, was bereitet uns vielleicht aber auch plötzlich Freude? Jedenfalls in die Karten gespielt hat uns der wunderschöne Frühling während der letzten Wochen. Kaum einst waren wir so verliebt in die Natur, haben lange Spaziergänge unternommen, meditiert, Podcasts gehört oder wie wild gekocht.

Doch soll es in dieser Ausgabe nicht nur um Self-Care und unsere Problemlein und Sorgen gehen. Denn Corona hat auch erneut die Wichtigkeit von vielen feministischen und politischen Themen deutlich gemacht. Die Corona-Krise ist eine Frauen-Krise, liest man nicht selten. Wer nämlich während dieser Zeit im Rahmen der Grundversorgung die Gesellschaft zusammenhält, sind vorwiegend Frauen. Frauen, die systematisch ausgebeutet werden. Es ist unser Pflegepersonal, es ist das Personal in Lebensmittelläden oder Apotheken. Einmal mehr wird deutlich, was der Kapitalismus und das Patriarchat mit unserer Gesellschaft machen. Und warum wir erst dann aufhören zu kämpfen, wenn wir eine gleichgestellte Gesellschaft haben.

So stellen wir euch in unserer #heroine-Rubrik etwa Susan Peter vor, die das Frauenhaus in Zürich leitet – eine Institution, die in Zeiten wie diesen wichtiger ist denn je. Kultur-Autorin Alisa Fäh spricht darüber, warum sie  während dem Lockdown genug hat von der ständigen Selbstoptimierung auf Instagram und Co., und warum wir einfach auch mal chillen sollten. In der Lifestyle-Rubrik erfahrt ihr, warum local Shopping derweil noch mehr an Bedeutung gewinnt, und wie sich Konsum langfristig verändern dürfte. Das und vieles, vieles mehr gibt es in dieser spannenden Lockdown-Ausgabe zu entdecken!

Viel Spass beim Lesen!

Eure fempop #heroines
Cécile & Rahel

Illustration: Jenny Gavan for fempop