Ob Bon Bon Lamp oder Candy Dish – die pastellfarbenen Wohnaccessoires der dänischen Designerin Helle Mardhal stimulieren all unsere Sinne.
Köln kann im Januar ungemein rau und grau sein. Seit fünf Jahren reise ich immer Anfang des Jahres an die imm cologne (Internationale Möbel Messe Köln), um mir die neusten Kollektionen anzuschauen. Ähnlich zeigte sich die Stimmung in den dunklen Messehallen: In diesem Jahr war ein klarer Trend zu gedeckten Natur- und Schlammtönen zu erkennen. Möbel und Wohnaccessoires – oder viel mehr ganze Einrichtungskonzepte – kamen in einem nüchternen Ton, wenn nicht gar ein wenig trist daher. Für mich war der Besuch der Messe wie ein nie enden wollender Winter.
“Das Nach-Hause-Kommen sollte sich doch jedes Mal von Neuem anfühlen, als würde man einer neuen Liebe in die Arme fallen – süss duftend nach Vanille oder Zitrone und mit zig Reizen, die kaum alle auf einmal gestillt werden können.”
Wenn es draussen düster und grau ist, will ich, dass mein Zuhause das doppelt kompensiert und mich in bunter Euphorie empfängt. Das Nach-Hause-Kommen sollte sich doch jedes Mal von Neuem anfühlen, als würde man einer neuen Liebe in die Arme fallen – süss duftend nach Vanille oder Zitrone und mit zig Reizen, die kaum alle auf einmal gestillt werden können. Ich persönlich denke, dass der Charakter einer Wohnung sehr viel über das Seelenleben der Bewohnerin bzw. des Bewohners aussagt. Je bunter und detailreicher die Einrichtung, desto kreativer und tiefgründiger ist die Person. Deshalb liebe ich es Wohnungen von Freund_innen oder Fremden zu besuchen und neue Wohnaccessoires, Bücher, Bilder oder andere Gegenstände zu entdecken, die mich inspirieren und zu neuen Gedankengängen führen.
So habe ich bei einer Freundin die Wohnaccessoire-Kollektion der dänischen Designerin Helle Mardahl entdeckt. Süsse Verlockungen in Form von pastellfarbenen Schatullen oder ballonartigen Leuchten, die mit all unseren Sinnen spielen. Die Candy-Kollektion ist vom Besuch in Süssigkeitenläden inspiriert. So erinnern die Schatullen selbst an Bonbons oder Patisserie, jeder Entwurf ist von Hand gefertigt und jedes Stück ein Unikat. Die Objekte zeugen von unvollkommener Schönheit und es scheint, als würde jedes Produkt eine ganz eigene Geschichte erzählen. Fast so als hätten sich die Gedanken und Ideen der Designerin in organische Glaslampen, Vasen und Bonbonniere verwandelt und man könnte mit ihnen stundenlang dasitzen und wortlos kommunizieren.
“Denn das Wohnen hat für mich nichts mit Pragmatismus oder Minimalismus zu tun, sondern mit Eintauchen in eine üppig verzierte Welt, die ich ausserhalb meiner vier Wände oftmals vermisse… Zuhause möchte ich ein Feuerwerk an Gefühlen, an Impulsen und Inspiration, die mich jeden Morgen von Neuem weckt.”
Bei schlichten und eintönigen Wohneinrichtungen fehlt mir oftmals die Seele, ein Gefühl von Lebendigkeit und somit auch der Dialog. Denn das Wohnen hat für mich nichts mit Pragmatismus oder Minimalismus zu tun, sondern mit Eintauchen in eine üppig verzierte Welt, die ich ausserhalb meiner vier Wände oftmals vermisse. Zuhause möchte ich kein Strassengrau, kein Schlammgrün oder Kartonbeige, ich will nicht an Banalitäten des Alltags erinnert werden. Zuhause möchte ich ein Feuerwerk an Gefühlen, an Impulsen und Inspiration, die mich jeden Morgen von Neuem weckt.
Zu romantisch? Ja, vielleicht! Aber wo, wenn nicht in unseren eigenen vier Wänden, sollten wir unser eigenes kleines Paradies, einen Ort der Utopie und Liebe zugleich schaffen.