Jahrelang war ich gehemmt von meiner Lust zu sprechen. Während meine männlichen Freunde ununterbrochen über ihr Sexleben plauderten, konnte ich irgendwie nie richtig mitreden. Mit Sexleben meine ich nicht nur Sex zwischen zwei oder mehreren Personen, sondern auch Selbstbefriedigung und das Erkunden des eigenen Körpers. Versteht mich nicht falsch, es ist nicht so als hätte ich es nie versucht, doch die Reaktionen waren mir einfach zu mühsam. Speziell dann, wenn es um Masturbation ging. Ja, Überraschung – Frauen befriedigen sich auch selbst!
“Wieso sollten wir uns schämen für etwas, das wir insgeheim alle tun?”
Trotz allem habe ich früher als viele meiner Freundinnen gelernt, offen über Sexualität zu sprechen – auch wenn ich später als die meisten davon meine Jungfräulichkeit verloren habe. Plötzlich hat es “Klick” gemacht und mir wurde bewusst, dass auch ich als Frau so offen darüber reden kann wie ich möchte. Dass auch ich meine Erfahrungen, Wünsche und Fragen teilen darf. Denn wir Frauen befriedigen uns fast alle regelmässig. Glaubt man dem Internet, sind es um die 90 Prozent. Wieso sollten wir uns also schämen für etwas, das wir insgeheim alle tun?
Hormon Boost und Schmerzlinderung
Stress, Langeweile oder Lust – einen eindeutigen Grund, wieso wir uns selbst befriedigen, gibt es nicht. Doch gibt es genügend Vorteile, die dafür sprechen. Denn Masturbation hat viele Auswirkungen auf unseren Körper und Geist – unter anderem hebt das Masturbieren die Laune. Sich selbst zu befriedigen, kann tatsächlich negative Gefühle reduzieren. Je niedriger der Oxytocinspiegel bei Frauen ist, desto wahrscheinlicher sind sie unglücklich. Jeder Orgasmus, ob durch einem selbst oder jemand anderes, schüttet Oxytocin aus. Das hilft, sich bei Laune zu halten und verringert das Risiko an einer Depression zu erkranken.
Nicht nur fürs Gemüt zeigen sich positive Auswirkungen, auch körperlich tut Selbstbefriedigung gut. Nebst dem offensichtlichen Grund der sexuellen Befriedigung, kann der Orgasmus bei Schmerzlinderung und der allgemeinen Gesundheit helfen. Viele Frauen masturbieren während ihrer Periode – das hat einen guten Grund. Denn durch die Stimulation und den Orgasmus werden Bauchkrämpfe gelindert. Der erhöhte Hormonwert wirkt zusätzlich beruhigend und wirkt sich positiv auf unser Abwehrsystem aus.
“Weibliche Lust riecht weder nach Rosenblätter, noch ist sie sanft und sauber.”
Die wundersamen Helfer
Wer sich zusätzlich noch ein wenig Hilfe dazuholen möchte, der kann auf Sexspielzeuge zurückgreifen. Die Auswahl ist so unterschiedlich wie die Person und ihre Vorlieben. Jessica Sigerist hat das erkannt und verkauft in ihrem sexpositiven und queer-feministischen Sexshop untamed.love Spielzeuge für alle (online ab dem 1. Dezember 2019!). Auch sie hat sich über die Jahre eine Meinung gebildet und stellt ihre Favorite-Toys vor:
Orgasmen machen Spass! Das ist bereits Grund genug, warum weibliche Masturbation kein Tabuthema mehr sein sollte. Weibliche Lust riecht weder nach Rosenblätter, noch ist sie sanft und sauber. Auch Frauen schwitzen und grunzen beim Masturbieren und hinterlassen Flecken auf der Bettwäsche. Sex Toys sind eine super Möglichkeit, dabei noch mehr Spass zu haben. Hier stelle ich drei meiner Favoriten vor, die dich richtig feucht werden lassen:
Alle ab dem1. Dezember 2019 erhältlich im Online-Shop bei untamed.love.
Nicht jede_r findet Spass an der Selbstbefriedigung. Nicht jede_r fühlt sich wohl dabei. Doch die, die es tun, sollten sich nicht mehr dafür schämen. Own your body!
Photocredit (Main): Vanessa Votta