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Shop Local: Konsum in Zeiten von Corona

Cécile Moser

enSoie

Support your local, shop local und andere Slogans kennen wir derweil schon längst. Was dies aber genau bedeutet, und wohin uns was führt, führt uns Corona nochmals auf eine andere Art und Weise vor Augen. Nie war es wichtiger, lokale Shops und Player zu unterstützten, anstatt bei Online-Riesen zu bestellen und dabei sein Konsumverhalten auch kritisch zu hinterfragen. Wir stellen euch die schönsten Konsum-Tempel Zürichs vor.

Wir alle konsumieren, so viel steht fest. Doch Konsum ist heute in einer hochglobalisierten Welt wie der unseren zu einem hochkomplexen Gut geworden. Wo wird was produziert, und woher stammen die Rohstoffe? Die Wertschöpfungsketten sind immens und führen uns nicht selten mehrmals um den Globus. Labels wie MADE IN SWITZERLAND stehen immer wieder in der Kritik, weil hier noch immer vieles auch im Ausland produziert werden kann. Doch das wäre eine andere Geschichte, dessen hochkomplexe Analyse wir hier nicht vornehmen möchten.

Verfolgt wird ein anderer Ansatz: Etwas, das wir an unserer wunderschönen Stadt Zürich auch schätzen, ist die grosse Vielfalt an kleinen Quartierläden, lokalen Boutiquen und hiesigen Design-Shops. Und genau diese sind in Zeiten von Corona wirklich auf unseren Support angewiesen. Wenn wir diese Vielfalt weiterhin gewährleisten wollen, müssen wir alle unseren Beitrag leisten. Und um doch noch mal den Bogen zum komplexen Konsum-Diskurs zu schlagen: Oftmals sind diese Produktionen ohnehin nachhaltig gestaltet, oder es werden Produkte so kuratiert und verkauft, dass bei deren Kauf man ein mehr oder minder gutes Gewissen haben kann. Eine weitere Ebene, die es hier auch noch zu erwähnen gilt, ist die Art und Weise, wie wir konsumieren und was wir konsumieren. Zurückgeworfen auf die Grundversorgung merkt man plötzlich, wie wenig man eigentlich braucht. Man spart Geld, und investiert dieses bewusster. So auch bei den schönen Dingen des Lebens. Der City-Trip nach München weicht einem gemütlichen Quartier-Bummel und Masseneinkäufe bei grossen Playern einem bewussten Boutique-Besuch in Zürich, wo ein ganz bestimmtes Teil ergattert wird, an dem die Freude lange währt und das einen stets an diesen besonderen Moment erinnert. Corona wird Konsum nachhaltig verändern, davon sind wir überzeugt.

Und damit diese Abhandlung nicht bei der reinen Theorie bleibt, und weil wir bei fempop auch eine Schwäche für die schönen Dinge des Lebens haben, stellen wir euch hier Zürichs 10 schönste Konsum-Tempel vor.

Kari Kari Der nachhaltige Concept-Store Kari Kari im Kreis drei hält neben Kosmetik, Schmuck und Interior-Accessoires die schönsten Kleidungsstücke bereit, bei denen auch das Gewissen stimmt. Mit Labels wie Armed Angels, Jungle Folk, Kowtow oder Mara Hoffman schlagen hier Modeliebhaber-Herzen höher. www.karikari.ch
Ikou Tschüss Seit 2006 kreieren Guya Marini und Carmen D’Apollonio leidenschaftlich Objekte und Mode. Ihr Ziel ist es, Produkte zu schaffen, die nicht nur für ihre Gemeinschaft attraktiv, sondern auch nachhaltig in Herstellung und Vertrieb sind. Deshalb werden Naturfasern und Recyclingmaterialien genutzt. Die eigensinnigen Kreationen sprechen für sich und überzeugten schon grosse Labels wie CELINE. www.ikoutschuss.com
Ikou Tschüss
Blumenpost Blumen sind zum Status-Symbol schlechthin geworden – ein Phänomen, das der Lockdown noch verstärkt hat. Doch frische Blumen zu Hause zu haben, sorgt für ein anderes Lebensgefühl, das steht fest. Mit dem Startup Blumenpost kann man sich die schönsten Sträusse aus hiesigen Blumen regelmässig ins Wohnzimmer liefern lassen. www.blumenpost.com
Blumenpost
enSoie Immer wieder aufs Neue verliebt sind wir in die Kreationen der Familie Meier. Ob Keramik, Accessoires oder Schmuck, bei enSoie findet man einzigartige Handwerkskunst mit einem kreativen Eigentwist. Insbesondere angetan haben es natürlich die klassischen Karo-Vasen. www.ensoie.com
enSoie
Lola Studio Schöne und nachhaltige Yoga-Mode findet man bei Lola Studio an der Europaallee. Produziert wird in Europa und die Kleider sollen Freude bereiten und dabei die Umwelt nicht belasten. Zu entdecken gibt es auch Accessoires wie Yoga-Matten. Und wer die Gadgets direkt testen möchten, kann dies auch tun, denn der Shop fungiert auch als Yoga-Studio. www.lolastudio.ch
Burninglights Die schlichten und doch so aussagestarken Gemälde von Burninglights-Gründerin Marisa Burn ziehen einen umgehend in ihren Bann. Burninglights steht für einen spirituellen und geschmackvollen Lifestyle und bietet nachhaltige und sinnvolle Unterhaltung. Neben den Gemälden gibt es auch Raumdüfte, Tee oder Accessoires zu entdecken. www.burninglights.ch
Burninglights
Katrin Eckhardt Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung beschloss Kathrin Eckhardt, eine eigene, vollständig handgefertigte Studio-Linie mit sozialer Wirkung in Ghana zu entwerfen. Das handwerkliche Können und die Schönheit der ghanaischen Kultur fasziniert und inspiriert sie, was in den einzigartigen Stücken nicht zu verkennen ist. www.kathrineckhardt.com
Schoenstaub “Ganz gleich, wohin das Leben Sie führt, jede Reise beginnt zu Hause” – so das Credo des Interior-Labels. Schoenstaub wurde 2012 in Zürich gegründet und hat sich auf Einrichtungsgegenstände und Accessoires konzentriert. Insbesondere angetan haben es uns die neuste Kollektion Bestia sowie die knallbunten Badezimmer-Gadgets. www.schoenstaub.com
Schoenstaub
Affaire 46 Bei Affaire 46 findet man Objekte, die inspirieren und unseren Alltag schöner machen. Der Fokus liegt dabei auf schlichtem Design, gutem Handwerk und einer nachhaltigen Produktion. Vertreten sind vor allem junge Designer*innen aus dem Ausland. Ganz besonders angetan hat es uns der marokkanische Brand LRNCE. www.affaire46.ch
LRNCE
Tauta-Home Einen Hauch Südamerika verströmt der Interior Shop Tauta-Home. Jedes der handgefertigten Produkte hat eine Geschichte und entspringt einer Handwerkstradition. Die Liebe zum Detail und die Herstellung unter fairen Bedingungen stehen im Zentrum, betont Gründerin Maria Lorez. www.tauta-home.com

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